Bild von OpenAI CEO Sam Altman und Schauspielerin Scarlett Johansson mit dem OpenAI-Logo im Hintergrund. Symbolisiert den möglichen rechtlichen Konflikt über die Nutzung einer KI-Stimme, die Johanssons Stimme ähnelt.

OpenAI wird mal wieder verklagt: Scarlett Johansson und das Problem mit KI-Stimmen

OpenAI könnte große rechtliche Probleme mit der Schauspielerin Scarlett Johansson bekommen. Die Diskussion dreht sich um die Stimme des KI-Assistenten „Sky“, die bemerkenswerte Ähnlichkeiten mit der Stimme von Johansson aufweist, insbesondere ihrer Darstellung als KI-Assistentin im Film „Her“.

 

Rechtliche Grundlagen und Prominentenrechte

Prominente wie Scarlett Johansson haben in vielen US-Bundesstaaten das Recht, die kommerzielle Nutzung ihrer identifizierenden Merkmale ohne ihre Erlaubnis zu kontrollieren. Dies umfasst ihren Namen, ihr Bild und ihre Stimme. In Kalifornien, wo OpenAI seinen Sitz hat, schützen die Gesetze die Stimme einer lebenden Person vor unbefugter kommerzieller Nutzung. Diese Gesetze ermöglichen es Prominenten, gegen die unerlaubte Nachahmung ihrer Stimme vorzugehen, selbst wenn die absichtliche Nachahmung schwer nachzuweisen ist.

Ein prominenter Fall, der häufig zitiert wird, ist der von Bette Midler gegen Ford im Jahr 1988. Ford hatte eine ihrer Background-Sängerinnen engagiert, um in einem Werbespot so zu klingen wie Midler, nachdem Midler selbst abgelehnt hatte. Ein weiteres Beispiel ist Tom Waits, der Frito-Lay verklagte, weil sie eine Stimme verwendeten, die seine nachahmte, um seine Lieder in einer Werbung zu parodieren. Beide Klagen wurden zugunsten der Prominenten entschieden und zeigen, dass das Recht auf öffentliche Darstellung ein starkes Instrument gegen unbefugte Nutzung darstellt.

 

OpenAIs Standpunkt und die öffentliche Reaktion

OpenAI hat erklärt, dass es nicht beabsichtigt habe, die Stimme von Sky absichtlich wie die von Scarlett Johansson klingen zu lassen. Dennoch bemerkten viele Zuschauer und Konsumenten sofort die Ähnlichkeiten, was zu einer Flut von Kommentaren und Schlagzeilen führte. Sogar in der populären Fernsehsendung Saturday Night Live wurde darüber gescherzt. Dieses öffentliche Feedback könnte dazu führen, dass Johansson ihre rechtlichen Optionen prüft, um ihre Rechte zu schützen.

Die Tatsache, dass Sam Altman, der CEO von OpenAI, während der Demonstration des ChatGPT-4o Modells die Verbindung zu Johanssons Rolle im Film „Her“ andeutete, hat die Situation weiter verschärft. Durch das Posten des Wortes „her“ auf X (ehemals Twitter) während des Events, könnte Altman den Eindruck erweckt haben, dass die Ähnlichkeiten beabsichtigt waren. Dies könnte das öffentliche Bild verstärken, dass OpenAI absichtlich die Stimme von Johansson imitiert hat.

 

Konsequenzen und mögliche Maßnahmen

Johansson hat bereits rechtliche Schritte eingeleitet und rechtlichen Beistand eingeschaltet, um OpenAI zur Erklärung zu zwingen, wie die Stimme von Sky entwickelt wurde. Albers, ein Experte für Marken- und Urheberrecht, betont, dass die bisherigen Gerichtsentscheidungen zu Stimmenimitaten klare Implikationen für die Nutzung von KI-Stimmen haben. Wenn Johansson beweisen kann, dass ihre Stimme als unverwechselbares Markenzeichen erkannt wird und die Nachahmung den Eindruck erweckt, sie habe das Produkt unterstützt, könnte sie rechtliche Schritte gegen OpenAI einleiten.

OpenAI hat die Stimme von Sky vorerst zurückgezogen, um weitere Kontroversen zu vermeiden. Ob dies ausreicht, um Johansson zu besänftigen, bleibt abzuwarten. Sollte die Stimme jedoch erneut eingeführt werden und weiterhin nach Johansson klingen, könnte dies zu weiteren rechtlichen Auseinandersetzungen führen.

Die Situation stellt die Frage nach der ethischen und rechtlichen Verantwortung bei der Entwicklung und Nutzung von KI-Stimmen. Warum hat OpenAI diese Entscheidung getroffen, insbesondere angesichts der bekannten Haltung von Johansson, ihre Rechte zu schützen? Die Antwort auf diese Frage könnte entscheidend dafür sein, wie solche Technologien in Zukunft entwickelt und reguliert werden.